VeganesLeben

Vegan werden, aber wie?

Chickpea Liquid Water Brine Draining. Vegan Aquafaba.

Vor allem junge Mitmenschen leben uns vor, wie einfach es ist, die Nabelschnur zur traditionellen Mischkost zu kappen. Die vegane Community wächst seit Jahren unaufhaltsam.

Du lebst vielleicht sogar schon länger vegetarisch oder isst wirklich bewusst viel weniger Fleisch als früher und hast trotzdem ein schlechtes Gewissen, weil du noch nicht auf Linie bist, auch vegan zu sein?

Eines weiß ich aus Erfahrung, vegan werden ist nicht einfach und es kann ein langer Weg sein. Auch meiner war nicht leicht.

Chunks Of Tofu With Sauce In Bowl

Es gibt dennoch einige Schritte auf dem Weg zur veganen Ernährung und Lebensweise, zu denen ich dich ermutigen möchte. Gerade dann, wenn dich vermeintlich noch viel vom kompletten Umschwung zum vegan werden abhält.

Vor wenigen Tagen hatte ich einen neuen Interessenten im Alter zwischen dreißig und vierzig in der Beratung – selbstreflektiert und durchaus veränderungswillig. Er sagte, er finde die vegane Bewegung spannend, könne aber nicht auf Käse und Eier verzichten. Sogar Veganuary hatte er schon mitgemacht. Und er hatte seinen veganen Abschnitt überdies auf zwei Monate ausgedehnt. Aber das sei nun schließlich auch schon wieder fast zwei Jahre her und seitdem sei nichts passiert, erzählte er ein bisschen frustriert.

Du kannst sehr viel tun, auch wenn komplett tierleidfrei zu leben dir noch nicht möglich erscheint

Ich habe ihm als allererstes die Angst genommen, sich wie ein Versager zu fühlen. Schließlich ist jedes Stück Fleisch, das weniger gegessen wird, ein Sieg auf unserem Weg gegen die Massentierhaltung und für einen gesunden Planeten.

Tasty Pizza With Tomatoes And Fresh Thyme

Was mir vor allem als Ernährungsberaterin wichtig ist, habe ich ihm mitgegeben:

Dein Genuss darf nicht zu kurz kommen

Es macht keinen Sinn, sich zu kasteien, wenn deine Ernährung hinterher eine schlechtere und vor allem eine ungesündere ist. Sonst suchst du dir möglicherweise Ersatzbefriedigungen. Das kann aber nicht im Sinne deiner gesunden Ernährung sein.

Auch für den Genuss bleibt das oberste Prinzip: Ernähre dich von frischen unverarbeiteten Lebensmitteln, kaufe regional ein und greife auf Bio-Produkte zurück, wo es geht.

Wenn du schon jetzt etwas gegen die Massentierhaltung und für den Planeten tun möchtest, dann zeig sparsames Kaufverhalten und gehe in deinem Haushalt gegen Lebensmittelverschwendung vor. Spürst du Druck, etwas für die Umwelt und gegen Tierleid zu tun? Am besten gibst du den direkt über dein Konsumverhalten an den Markt weiter.

Mit diesen fünf Schritten leistest du schon einen wertvollen Beitrag:

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Kaufe auf dem Markt und beim Laden um die Ecke.

Kleinere Einkäufe helfen dir, deinen Konsum besser einzuschätzen und bewusster zu steuern.

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Bewege dich klimaneutral, auch zum Lebensmittel-Einkauf.

Benutze nicht immer das Auto zum Einkaufen. Geh zu Fuß oder nimm das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. Es hilft schon, wenn du keine Extra-Wege mit dem Auto machst. Nutze deinen Heimweg von der Arbeit und andere Wege, um anschließend noch einzukaufen.

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Wirf weniger Lebensmittel weg

Lerne, wie man aus Lebensmitteln, die man schon zuhause hat, eine leckere Mahlzeit macht, anstatt abgelagerte Lebensmittel einfach frustriert wegzuschmeißen. Es gibt Handy-Apps, die dir dabei helfen.

Auch ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum sollte dich nicht davon abhalten, ein Lebensmittel zu essen. Nach Ablauf des MHD ist ein Lebensmittel keinesfalls verfallen und damit automatisch schlecht.

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Bringe ein Schild an deinem Briefkasten an: „Bitte keine Werbung“.

Dies vermeidet Papiermüll und signalisiert deine bewusste Haltung zum Konsum. Damit vermeidest du, auf Lock-Angebote der großen Supermärkte hereinzufallen und kaufst im Endeffekt weniger.

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Kaufe unverpackt.

Benutze im Supermarkt kein Extra-Plastik zum Verpacken von Obst und Gemüse, sondern mitgebrachte Einkaufsnetze.

Vielleicht gibt es auch in deiner Stadt schon einen Unverpackt-Laden. Dort gibt es auch noch viele andere ökologisch produzierte Produkte zu entdecken.

Deine bewussten Verhaltensänderungen sind ein großer Beitrag, den du selbst leisten kannst und durch den du dich sofort ein ganzes Stück besser fühlen wirst.

Auch wenn du nicht direkt zum Veganer wirst, sei ein Vorbild für nachhaltiges Konsumverhalten.

Als Verbraucher deine Macht nutzen

Nutze deinen Einfluss als Verbraucher auf den Markt, auch in deiner direkten Umgebung.

Frage bei deinem Metzger und auf dem Markt, wo die Lebensmittel herkommen, die du kaufen möchtest und wie sie produziert werden. Auf diese Weise gelingt es dir, sowohl deinen ökologischen Fußabdruck zu berechnen als auch dir noch mehr bewusst zu machen, welche Qualität die Lebensmittel haben, die du isst. Nebenbei gibst du der regionalen Wirtschaft die Chance zu wachsen und die Trends zu erkennen, damit sie auch morgen und übermorgen noch für dich und andere da sein werden.

Bleib neugierig und suche nach veganen Ersatz-Lebensmitteln

Wenn du deine Ernährung und Lebensweise verändern möchtest, bleib vor allem offen für Neues. Im Supermarkt suche und kaufe ganz bewusst Lebensmittel, die vegan sind. Auf diese Weise bleibst du am Ball, was die Entwicklung von veganen Lebensmitteln betrifft. Außerdem kannst du für dich überprüfen, ob dich vielleicht das ein oder andere Produkt überzeugt und du in Zukunft dieses Lebensmittel lieber essen möchtest als dein gewohntes Produkt aus tierischer Quelle.

Du als Verbraucher machst damit von der Macht Gebrauch, dass du mit darüber entscheidest, was verkauft wird und signalisierst dem Supermarktbetreiber und den Verantwortlichen in der Handlungskette weiter oben, dass das Interesse an vegan produzierten Lebensmitteln besteht und weiter steigt.

Alles kann nichts muss

Auf diesem Weg steigt dein Bewusstsein für deinen persönlichen Konsum so weit, dass du hoffentlich

1. immer leckerere Gerichte ohne tierische Lebensmittel für dich entdeckst und

2. so kritisch für gute Lebensmittel wirst,

dass du immer bessere Einkaufsentscheidungen treffen wirst, nicht nur für dich gesündere, sondern auch gesündere für die Umwelt und das Leben auf unserer Erde. Damit leistest du dann automatisch deinen ganz persönlichen Beitrag, das Tierleid auf der Welt verantwortlich zu senken, wenn nicht gar ganz abzuschaffen.

Es könnte sogar passieren, dass du, wo auch immer du gerade in deiner Entwicklung stehst, irgendwann freiwillig auf alle tierischen Produkte verzichten kannst und bereichert um deine neue Lebensart dich zur veganen Community zählst.

Jedes Tier, das weniger unter unserem Konsum leidet, ist es wert, all dies zu tun.

Auch dein Planet und der deiner Kinder wird dir jeden einzelnen Schritt in diese Richtung danken.

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