Omega-3-Fettsäuren aus Algen – Trend oder Tendenz?

Seit wir wissen, warum Eskimos seltener einen Herzinfarkt erleiden als Amerikaner und Europäer, lautet die Empfehlung: Entweder regelmäßig fetten Fisch essen oder bitteschön Fischöl-Kapseln nehmen ist wichtig um gesund zu bleiben. Fetter Fisch als traditionelle Eskimo-Nahrung versorgt hervorragend mit Omega-3-Fettsäuren, weil sich besonders im Fischfett das Omega-3 gut anreichert.

Weil es uns modernen Menschen aber vor Fischfett gruselt, kam die Fischölkapsel als das ultimative Nahrungsergänzungsmittel von Amerika nach Europa.

Für eine vorwiegend pflanzliche Ernährung wurde man früher auf die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) in diversen Ölen verwiesen wie Leinöl, Rapsöl und Walnussöl.

Unser Körper kann aber nur mit den Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docohexaensäure) etwas anfangen. Dazu muss er die Alpha-Linolensäure ALA in EPA und DHA umbauen. Die Umwandlungsrate unseres Körpers von ALA in EPA und DHA beträgt aber gerade mal 15 %. In punkto Omega-3 ein starkes Argument gegen eine rein pflanzliche Ernährung, das Ernährungsfachleute leider bis heute vertreten.

Woher kriegen die Fische eigentlich die Omega-3-Fettsäuren?

Die Fische nehmen sie einfach auf. Aus den Algen im Meer! Das hat die Wissenschaft dann auch bestätigt: Fische bekommen die Omega-3-Fettsäuren in ihrem Fettgewebe nämlich hauptsächlich, weil sie sich von omega-3-reichen Algen ernähren. Na so was!

Warum also nicht gleich selbst Algen essen?

Gute Idee, in Japan gehören Algen zur Alltagskost. Und rate mal, wer noch die Nase vorn hat in der Herz-Kreislauf-Gesundheit und im Erreichen eines hohen Alters? Natürlich, die Japaner. Nori-Algen und Wakame, der bekannte japanische Algensalat sind nur zwei Ideen für deinen Speiseplan.

Algen als Omega-3-Quelle direkt nutzen

Nicht jede Alge enthält jedoch gleich viel Omega-3. Die Mikroalge Schizochytrium sp. produziert besonders hohe Mengen unter einfachen Bedingungen. Die Algen sind nämlich äußerst anspruchslos.

Nehmen wir mit der Nutzung der Algen den Fischen die Nahrung weg?

Dazu ein klares Nein. Die Algen für das Algenöl kommen gar nicht aus dem Meer, sondern werden autark an Land gezüchtet. Die Mikroalge Schizochytrium sp. wird in eigenen Gefäßsystemen aus Glasröhrchen kultiviert und zwar überall, wo die Sonne scheint.

Ein komplett neuer Wirtschaftszweig ist damit entstanden und wir können auch für nachrangige Agrarflächen diese Nutzung erwägen. Hauptsache, es gibt sauberes Wasser und viel Sonne. Auch in Europa wächst die Mikroalgen-Produktion, allen voran in Frankreich, aber auch in Italien und Portugal.

Schizochytrium sp. revolutioniert den Omega-3-Markt

Die Omega-3-Produktion weg vom Fischöl hin zum Algenöl ist ein weiterer Schritt zu einer nachhaltigen Entlastung des Ökosystems Meer und zur Schonung unseres Planeten.

Auch der tierleidfreien Bewegung haben die Mikroalgen für meine Begriffe einen echten Schub nach vorne gegeben.

Diese winzig kleine Alge hat den  Markt für Nahrungsergänzungsmittel revolutioniert und ist damit heute eine echte Alternative für die Deckung des menschlichen Bedarfs an Omega-3-Fettsäuren.

Nicht nur für vegetarisch und vegan lebende Menschen, sondern für uns alle ist die Mikroalge eine valide Omega-3-Quelle, die wir unbedingt weiter bekannt machen müssen.